Warum China von Null Covid schwer loskommt
n-tv
Die größte Protestwelle seit Jahrzehnten erfasst China. Die Bevölkerung fordert von der Regierung ein Ende der strengen Corona-Maßnahmen. Diese weigert sich bisher und verweist auf neue Höchstwerte bei den Infektionszahlen. Eine Zwickmühle, aus der sich China nur mit einer funktionierenden Impfkampagne befreien kann.
Es ist ein seltenes Bild in China: Tausende Menschen gehen in Peking und anderen Städten auf die Straße, reißen Absperrungen um, fordern Freiheit und ein Ende der strengen Corona-Maßnahmen. Sie wollen, dass Staatschef Xi Jinping zurücktritt und fordern bei der Gelegenheit direkt das Ende der Kommunistischen Partei. Es sind die größten Proteste seit Jahrzehnten in China. Viele Menschen wurden bereits festgenommen.
Der entscheidende Auslöser war ein Feuer am Donnerstagabend in einem Hochhaus in Urumqi, der Hauptstadt der westchinesischen Region Xinjiang. Zehn Menschen sind dabei gestorben, neun wurden verletzt.
Viele Chinesen glauben, dass die strenge Null-Covid-Politik schuld daran war, dass die Menschen nicht gerettet werden konnten. An der Tür sollen wegen Lockdown-Absperrungen Schlösser gewesen sein, berichtet ein Verwandter eines der Todesopfer bei ntv. Das Viertel sei blockiert gewesen. Rettungskräfte und Polizei seien nicht sofort in das Gebäude gelangt. Als sie ankamen, seien die Menschen bereits tot gewesen.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.