Wartung von Nord Stream 1 wird zur Zitterpartie
n-tv
Russland hat bereits jetzt die Kapazität der Gas-Pipeline Nord Stream 1 auf 40 Prozent verringert. Gaslieferant Gazprom begründet den Schritt mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten. Nun stehen auch noch Wartungsarbeiten an, mit ungewissem Ausgang.
In Deutschland blickt man nervös auf die im Juli geplante Wartung der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1. Denn die Sorge ist groß, dass der russische Staatskonzern die Wartung verlängern könnte oder künftig noch weniger Gas als bisher durch die Pipeline strömen lässt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat bereits vor den Folgen gewarnt: "In der Vergangenheit hat diese Wartungszeit ungefähr zehn Tage gedauert." Es könne aber auch länger dauern. "Wenn sich die Dinge verschärfen, dann rutschen wir in ein Szenario rein, wo wir nicht genug Gas haben, über den Winter zu kommen." Auch Gasmarkt-Experten mahnen. Für Hanns Koenig, Analyst bei Aurora Energy, wäre es nicht überraschend, wenn Nord Stream 1 länger in Revision bliebe.
Der russische Gazprom-Konzern will die Doppelröhre vom 11. bis zum 21. Juli der alljährlichen Untersuchung unterziehen. In dieser Zeit strömt kein Gas durch die Pipeline nach Deutschland, das einen Großteil seiner Lieferungen über diese Leitung bezieht. Solche Wartungen sind nichts Ungewöhnliches. Sie sind sogar oftmals aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. Die Betreiber erledigen dies häufig im Sommer, wenn die Leitungen weniger ausgelastet sind. Manchmal werden dabei unerwartete Mängel gefunden. Gazprom lehnte einen Kommentar zu seinen Wartungsplänen im Juli ab.
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