
Warnung vor Weltkrieg: Putin-Verbündeter Medwedew lässt mit Drohung nicht locker
Frankfurter Rundschau
Russlands Ex-Präsident und Kreml-Propagandist Medwedew beschwört einen dritten Weltkrieg – es ist nicht das erste Mal.
Moskau – In der ukrainischen Gegenoffensive sehen Experten nun erste Fortschritte. Gleichzeitig ist die russische Wagner-Gruppe geschwächt: Ihr Chef Jewgeni Prigoschin ist tot. Die Privatarmee war Russland im Ukraine-Krieg bislang zu Diensten. Doch Russlands Präsident Wladimir Putin gerät deswegen immer stärker ins Fadenkreuz seiner Feinde. Eine ihrer Parolen lautet gar „Putin eliminieren“. Just in diesem Moment sendet der Zirkel um den Kremlchef dem Westen, der die Ukraine unterstützt, wieder Drohgebärden.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass warf Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew dem Westen vor, „Signale“ aus Moskau zu ignorieren und auf einen „Weltkrieg“ zu drängen. In einem am Samstag (26. August) veröffentlichten Interview ging er ganz auf Linie mit pro-russischen Stimmen seit Beginn des Ukraine-Kriegs.
„Ehrlich gesagt wäre es auf jeden Fall besser gewesen, wenn sie sie [die Signale] gehört hätten“, sagte Medwedew. „Auf jeden Fall müsste sich die Welt nicht mit der Gefahr eines Dritten Weltkriegs auseinandersetzen. Tatsächlich drängen unsere Gegner hier aktiv alle.“ Welches „Signale“ das gewesen sein sollen, konkretisierte Medwedew nicht.
Medwedew ist aktuell Vizevorsitzender des Sicherheitsrats Russlands und gilt als bedeutender Kreml-Propagandist. Zuvor war er zwischen Putins erster und zweiter Amtszeit von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und von 2012 bis 2020 Premierminister.
In den vergangenen Monaten hat der Putin-Verbündete Medwedew häufiger mit einem „Dritten Weltkrieg“ oder einem „Nuklearschlag“ gedroht – meist im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg, meist mit drastischer Wortwahl. Eine (unvollständige) Chronologie: