Warnstreik im Einzelhandel: Ketten in Schwerin betroffen
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Mit einem Warnstreik in Schwerin will die Gewerkschaft Verdi ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit mit den Arbeitgebern des Einzelhandels in Mecklenburg-Vorpommern Nachdruck verleihen. An diesem Freitag sind die Beschäftigten in Märkten mehrerer Lebensmittel-Ketten sowie beim Textilhändler H&M aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Die Schließung einzelner Märkte sei nicht ausgeschlossen, sagte ein Gewerkschaftssprecher.
Verdi fordert für die Beschäftigten im Einzelhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro je Stunde, mindestens ein Stundenlohn von 13,50 Euro sowie ein Plus für die Ausbildungsvergütungen von 250 Euro im Monat. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Damit würden sie für die gesamte Branche gelten - auch für die nicht tarifgebundenen Unternehmen.
Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel MV hatten am 30. Juni begonnen. Die Arbeitgeber legten gleich zu Beginn ein Angebot vor - ein Gehaltsplus von 7,5 Prozent in drei Stufen über zwei Jahre. Die Vergütungsuntergrenze soll bei 13,00 Euro pro Stunde liegen, eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro soll in zwei Stufen gezahlt werden. Dieses Angebot würde den Beschäftigten einen Reallohnverlust bringen, so die Gewerkschaft. Die Gespräche sollen am 9. August 2023 fortgesetzt werden.