Waren Bahrain und Saudi-Arabien nur Eintagsfliegen?
RTL
Entweder waren der schlechte Auftritt in Melbourne nur eine Eintagsfliege, oder Haas hat (wieder mal) ein Problem mit seinem Auto.
Ein Haas scheitert chancenlos in Q1, Mick Schumacher rettet sich glücklich in das zweite Segment: Ein Bild, dass bereits aus 2021 bekannt ist und eigentlich nicht weiter verwundert – wären da nicht die ersten beiden Saisonrennen gewesen, in denen das Auto (mit Kevin Magnussen am Steuer) locker in die Punkte fuhr. War das schlechte Abschneiden beim Australien-GP also einfach nur ein Zufallsprodukt oder eine Rückkehr in die triste Realität für den us-amerikanischen Rennstall?
"Das hat sich ein bisschen wie fahren auf rohen Eiern angefühlt da draußen", erzählt Kevin Magnussen, der nach seinen beiden tollen Auftritte in Sakhir und Dschidda erstmals ohne Punkte in seiner Comeback-Saison blieb. Durch das Safety-Car wurde die Strategie des Dänen, der auf den harten Reifen startete, zunichte gemacht.
Mick Schumacher glaubt, dass es ein grundsätzliches Problem mit der Performance des Autos gab: "Von der Pace hat es nicht ganz gereicht, um in die Punkte zu fahren", erklärt der 23-Jährige, der dies mit Verweis auf die tolle Fahrt von Alexander Albon im Williams nicht als Ausrede gelten lassen will: "Man hat auch gesehen, dass man mit einer guten Strategie auch in die Punkte fahren kann. Die Strategie von Alex Albon war sehr interessant, daraus können wir auch lernen." Der Deutsche verhinderte nach seinem Horror-Unfall in Saudi-Arabien einen weiteren schlimmen Crash während der Safety-Car-Phase in Australien übrigens haarscharf.
Fest steht, dass sich die Kräfteverhältnisse nach dem Doppel auf der arabischen Halbinsel verändert zu haben scheinen. Das positivste Beispiel dafür ist McLaren, das aus dem Niemandsland kommend in "Down Under" plötzlich zur viertstärksten Kraft avancierte. Alfa Romeo und Haas machten dagegen einen Schritt rückwärts.
Doch ein echter Gradmesser war der Albert Park in Melbourne aufgrund seiner einzigartigen Charakteristik sowieso noch nie. Selbiges gilt allerdings auch für den winkligen Kurs in Imola, den die Formel 1 als nächstes ansteuert (am 25.04. LIVE bei RTL im Free-TV). Erst beim sechsten Saisonrennen in Barcelona Ende Mai werden die Kräfteverhältnisse eindeutiger sein. Und selbst dort wird die Rangordnung noch nicht in Stein gemeißelt sein, denn durch die neu eingeführten Regeln ist ein Entwicklungsrennen abzusehen, dass sich bis zum letzten Rennen zieht. (lde)