Wann knallt es zwischen Leclerc und Verstappen?
RTL
Max Verstappen gegen Charles Leclerc – ein Duell, dass es bereits im Kart gab und in der Formel 1 seit 2019 nahtlos weitergeführt wird. Nach der...
Max Verstappen gegen Charles Leclerc – ein Duell, dass es bereits im Kart gab und das in der Formel 1 seit 2019 nahtlos weitergeführt wird. Nach der zwischenzeitlichen Schwäche von Ferrari hat Leclerc dieses Jahr wieder einen roten Renner, mit dem er seinem alten Rivalen richtig einheizen kann – so gesehen in Bahrain und Saudi Arabien. Der Respekt zwischen den beiden besteht seit jeher, doch stellt sich die Frage: Wird das auch so bleiben, wenn es erst einmal kracht?
Bisher wirkt das Duell noch wie Friede, Freude, Eierkucken. Red Bull ist erleichtert, sich nicht mehr am übermächtigen Gegner Mercedes die Zähne ausbeißen zu müssen und Ferrari einfach froh, nach einer Regeländerung ausnahmsweise mal ein gutes Auto gebaut zu haben. Überall aus dem Paddock freut man sich über die Rückkehr der Scuderia, auch bei Red Bull.
Die Nummer-1-Fahrer Verstappen und Leclerc, beide Jahrgang 1997, sind trotz ihrer Jugend schon seit Jahren fester Bestandteil der Weltspitze. Beide haben es geschafft, ein Team um sich zu formen, dass mit ihnen durch dick und dünn geht und die Fahrer-Wünsche erfüllt. Was sich auch in den Gehaltsschecks widerspiegelt, gerade bei Weltmeister Verstappen.
Bei allen Parallelen zwischen den beiden ist es ein Kampf zweier komplett unterschiedlicher Persönlichkeiten. Auf der einen Seite der Monegasse vom Typ Schwiegermutters Liebling, auf der anderen Seite ein vor Aggressivität nur so strotzender Max Verstappen.
Was ihre Qualitäten auf der Strecke angeht, bringen beide auf ihre Weise den Killerinstinkt mit. Leclerc gilt als einer der besten Qualifier im Feld. Egal wie unruhig das Auto sich bewegt, holt er das Maximum heraus. Im Rennen ist dann häufig Verteidigung angesagt, weil er vor der eigentlich schnelleren Konkurrenz startet. Vor Verstappen im Rückspiegel fürchtet sich dagegen das gesamte Fahrerfeld. Mit seinen rücksichtslosen, aber brillanten Manövern findet der Holländer Lücken, die wohl kein anderer Fahrer so sieht – oder nutzt.
In Bahrain und Saudi-Arabien boten Verstappen und Leclerc rundenlange Rad-an-Rad-Kämpfe. Dass es bei den bislang ausnahmslos fairen Duellen bleibt, darf allerdings angezweifelt werden. Denn bereits in der Vergangenheit gerieten die beiden Ausnahmekönner aneinander.
Wer erinnert sich etwa noch an den Großen Preis von Österreich 2019? Dort führte Charles Leclerc zwei Drittel des Rennens, ehe Max Verstappen nach einem verkorksten Start zum Siegeszug beim Heimrennen seines Teams ansetzte. Über mehrere Runden gaben sich die beiden in der Steiermark auf allerhöchstem Niveau Saures.
Als Leclerc ein paar Zentimeter zu viel Platz ließ, stach Verstappen in der Remus-Spitzkere innen rein. Der Ferrari-Pilot wollte außen herum mitfahren, um noch die Chance auf einen Konter zu haben, da drängte der Mann im Red Bull ihn Richtung Auslaufzone. Leclerc ließ das nicht so einfach mit sich machen, lenkte trotzdem ein – und schon rumpelte es. Der Ferrari-Pilot verlor das Kräftemessen. Ein derart spannender Fight, dass der damalige Williams-Pilot George Russell sogar in die Wiese fuhr, weil die Aktion der beiden Kontrahenten ihn so aus dem Konzept brachte.