Walter-Borjans tritt nicht mehr als SPD-Chef an
ProSieben
Geschlossenheit im Wahlkampf, Wahlsieg, Tempo bei den Koalitionsverhandlungen - bei der SPD läuft es rund wie lange nicht. Doch nun geht der Parteichef von Bord.
SPD-Chef Norbert Walter-Borjans will als Parteivorsitzender aufhören. Er werde sich beim Parteitag im Dezember nicht erneut um den Parteivorsitz bewerben, sagte der Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Eine SPD-Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Freitag, Walter-Borjans werde dann nicht erneut antreten.
Walter-Borjans war 2019 gemeinsam mit Saskia Esken bei den SPD-Mitgliedern als Sieger einer aufwendigen Kandidatenkür hervorgegangen. Planmäßig neu gewählt wird bei einem dreitägigen Parteitag vom 10. bis 12. Dezember. Walter-Borjans wollte laut "Rheinischer Post" die SPD-Gremien an diesem Freitag über seinen Schritt informieren.
"Für mich war mit dem Vorsitz von vornherein keine weitere Karriereplanung verbunden, sondern das Ziel, die Partei auf Kurs zu bringen", sagte Walter-Borjans der Zeitung. "Mit dieser Mission bin ich so weit gekommen, dass ich sagen kann: Jetzt sollen mal Jüngere ran." Er habe deshalb den Vorstand seines nordrhein-westfälischen Landesverbandes gebeten, auf seine erneute Nominierung zuverzichten.
Esken dankte Walter-Borjans auf Twitter mit den Worten: "Lieber Norbert, ich bin Dir unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit." Die SPD werde ihren Weg in den Koalitionsverhandlungen zu einem guten Erfolg führen.