Wall Street schließt mit Kursverlusten
n-tv
Nach starken US-Beschäftigtenzahlen muss sich die Wall Street auf Richtungssuche begeben. Der Dow schließt nach einer Berg- und Talfahrt 0,2 Prozent tiefer. Bei Nvidia bremst ein Aktiensplit den Abverkauf.
Im Spannungsfeld schwindender Zinssenkungshoffnungen und eines auf eine robuste Konjunktur hindeutenden Arbeitsmarktberichts haben sich die US-Börsen zum Wochenausklang knapp behauptet. Am Anleihemarkt fielen die Kurse deutlich, die Renditen zogen also an. In der Wochenbilanz sanken die Renditen aber dennoch - im Zehnjahresbereich von knapp 4,50 auf 4,43 Prozent. Der US-Jobbericht versetzte der Zinssenkungsfantasie einen Dämpfer, weil im Mai deutlich mehr Stellen geschaffen wurden als geschätzt. Außerdem stiegen die Löhne stärker als erwartet. Am Zinsterminmarkt sank die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im September auf etwa 50 von zuvor knapp 70 Prozent.
Der Dow-Jones-Index gab um 0,2 Prozent nach auf 38.799 Punkte. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes bewegten sich ebenfalls knapp unter den Vortagesschlussständen und damit ihren Rekordhochs. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 786 (Donnerstag: 1258) Kursgewinner und 2025 (1542) -verlierer. Unverändert gingen 72 (77) Titel aus dem Handel.
Die steigenden Marktzinsen trieben den Dollar an. Der Dollarindex kletterte um 0,8 Prozent. Der Euro fiel von knapp 1,09 auf rund 1,08 Dollar. Stark unter Druck stand der Goldpreis. Nach den Gewinnen der Vortage verbilligte sich die Feinunze um 88 Dollar auf 2.288 Dollar beziehungsweise um 3,7 Prozent. Die steigenden Renditen machen Anleihen gegenüber dem zinslosen Edelmetall als Anlage attraktiver. Zudem belastete der feste Dollar, weil er das in Dollar gehandelte Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum teurer macht. Marktteilnehmer verwiesen auch darauf, dass China im Mai seine Goldvorräte nicht weiter aufgebaut habe. Bei den Ölpreisen tat sich wenig.
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.