Wall Street rutscht tiefer ins Minus
n-tv
Erste Konjunkturdaten fallen vielversprechend aus, gleichzeitig nähren die Fed-Protokolle Spekulationen über die nächsten Zinserhöhungen. In diesem Spannungsfeld geht es für die US-Börsen nach unten. Die Aktien von Chipherstellern leiden unter dem eskalierenden Handelsstreit mit China.
Neu entflammte Zinssorgen nach den Fed-Protokollen vom Mittwoch haben die Wall Street auch am Donnerstag ins Minus gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,1 Prozent tiefer auf 33.922 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,8 Prozent auf 13.679 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,8 Prozent auf 4411 Punkte ein.
Wie aus den jüngsten Mitschriften der US-Notenbank Fed hervorgeht, sehen die Währungshüter bei den Zinsen Luft nach oben, obwohl sie im Juni eine Pause einlegten und die Leitzins-Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent beibehielten. Fed-Chef Jerome Powell hatte Ende Juni erklärt, dass die meisten Entscheidungsträger der Notenbank von mindestens zwei weiteren Zinserhöhungen bis Jahresende ausgingen. "Die Frage ist nicht mehr, ob die Fed in diesem Monat erhöht, sondern wie viele Erhöhungen noch folgen werden", sagte Craig Erlam, Analyst vom Handelshaus Oanda.
Maßgeblich für das weitere Vorgehen seien nun Konjunkturdaten, prognostizierte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Daher warteten die Investoren mit Spannung auf den für Freitag geplanten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für Juni und die Inflationszahlen in der kommenden Woche. "Fallen beide Datensätze entsprechend aus, könnte sich die heutige Unruhe also auch schnell wieder legen", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. Andernfalls müssten die Märkte mit weiteren Zinserhöhungen über das bisher bekannte Maß rechnen.
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