Wall Street lässt zum Hexensabbat Federn
n-tv
Aus Verunsicherung über die Geldpolitik der Notenbank Fed halten sich Anleger mit Engagements an der Wall Street zurück. Weil die Techwerte schwächeln, sehen einige Analysten bereits einen Abschwung kommen.
Mit kleinen Verlusten sind die US-Börsen zum Wochenschluss aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 39.150 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gaben um jeweils 0,2 Prozent nach. Das Marktgeschehen stand im Zeichen des großen Verfalltermins, auch Hexensabbat genannt, an dem Optionen und Futures auf Indizes und Einzelwerte verfielen. An der Nyse wurden 1300 (Donnerstag: 1359) Kursgewinner gezählt und 1501 (1442) -verlierer. Unverändert schlossen 75 (92) Titel.
Konjunkturseitig zeugten die von S&P Global erhobenen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nichtverarbeitende Gewerbe von einer stärkeren Belebung der US-Wirtschaft im Juni als erwartet. Der Index der Frühindikatoren ging hingegen im Mai etwas stärker zurück als von Volkswirten prognostiziert. Beim Verkauf bestehender Häuser gab es im vergangenen Monat einen Rückgang, aber weniger deutlich als angenommen.
Mit etwas Sorgen blickten Marktteilnehmer auf den Technologiesektor, der schon am Vortag nach der jüngsten Rally geschwächelt hatte. "Es wurden Gewinnmitnahmen beobachtet, nachdem der KI-Boom den S&P-500 und die Nasdaq auf Rekordhöhen getrieben hat. Die Rückgänge am Markt scheinen nichts Bedeutenderes zu signalisieren als Investoren, die einige Gewinne mitnehmen", versuchte Analystin Sophie Lund-Yates von Hargreaves Lansdown zu beruhigen. Es gab aber auch kritischere Stimmen, die auf eine baldige Abwärtskorrektur im Technologiesektor tippten. Denn der Optimismus, dass künstliche Intelligenz die Unternehmensgewinne steigern werde, müsse irgendwann konkrete Belege liefern, hieß es im Handel.
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