Wall Street findet nach Achterbahnfahrt keine klare Richtung
n-tv
Nach den kräftigen Vortagsverlusten setzt sich an den US-Börsen kein einheitlicher Trend durch. Der Dow kann sich wieder etwas erholen, für den Nasdaq geht es erstmal weiter abwärts. Im Technologiesektor sorgen die guten Quartalsergebnisse von IBM für etwas Entspannung.
Trotz starker Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum haben die US-Börsen nach einer Berg- und Talfahrt überwiegend schwächer geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,2 Prozent fester bei 39.935 Punkten aus dem Handel, nachdem er im Tagesverlauf schon knapp 500 Punkte höher gelegen hatte. Der breiter gefasste S&P 500 schloss 0,5 Prozent tiefer bei 5399 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,9 Prozent auf 17.181 Stellen nach. Hier hatten zeitweise rund 360 Zähler mehr auf der Kurstafel gestanden.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen April und Juni aufs Jahr hochgerechnet um 2,8 Prozent zu. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich 2,0 Prozent erwartet. "Wir sehen uns in unserer Einschätzung bestätigt, dass die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession abgleitet", kommentierten die Volkswirte der Commerzbank. "Die US-Notenbank Fed dürfte dennoch in nicht allzu ferner Zukunft beginnen, die Zinsen zu senken, weil die Inflation spürbar nachlässt." Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Teuerungsrate einzudämmen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen.
Für lange Gesichter sorgten aber nach wie vor Kursverluste bei Technologiewerten. Google, Apple, Amazon und Microsoft setzten ihre Talfahrt fort. "Favoriten an der Börse kommen und gehen und es könnte jetzt in der Tat eine Zeit angebrochen sein, in der sich Aktien wie Nvidia, Apple oder Alphabet eben nicht mehr besser entwickeln als die Unternehmen aus der zweiten Reihe", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. Er zeigte sich allerdings gelassen: "Die letzte Messe ist hier noch nicht gelesen, der Aufwärtstrend in den Big Techs weiter intakt und für einige Anleger könnte jetzt die nächste Gelegenheit gekommen sein, um noch in den laufenden Bullenmarkt einzusteigen."
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".