
Wall Street berauscht sich am "Trump Trade"
n-tv
Das Attentat auf den US-Präsidentschaftsbewerber Trump treibt die Kurse an der Wall Street in die Höhe. Viele Investoren setzen darauf, dass die Chancen des Republikaners beim Urnengang im November gestiegen sind und greifen bei Risikowerten zu. Die Aktie von Trumps Medienunternehmen macht einen Riesensatz.
An den US-Börsen haben Dow-Jones und S&P-500 zum Wochenstart weitere Allzeithochs markiert. Der Anschlag auf den Ex-Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vom Wochenende, den dieser leicht verletzt überlebte, hat nach Aussage von Beobachtern die Chance Trumps auf einen Wahlsieg erhöht. Trump gilt als "marktfreundlicher" als der amtierende Präsident Joe Biden. Bei einem Wahlsieg dürfte Trump die Zölle erhöhen, aber auch die Steuern senken und damit das US-Haushaltsdefizit weiter in die Höhe treiben. Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 40.212 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,3 bzw. 0,4 Prozent zu. Dabei gab es 1621 (Freitag: 2127) Kursgewinner, denen 1200 (705) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 58 (60) Titel.
Gestützt wurde der Markt aber auch von einer schwachen Wirtschaftsaktivität in New York, die die Zinssenkungsspekulation untermauerte. US-Notenbankgouverneur Jerome Powell wollte die bestehenden Markthoffnungen auf eine erste Zinssenkung im September bei einer Frage-Antwort-Runde in Washington weder beflügeln noch ausbremsen. "Ich denke immer noch, dass die Fed im September handeln wird, weil die Politik nach der Wahl sehr unsicher ist, selbst wenn man sich des Gewinners sicher scheint", urteilte Marktstratege Jake Schurmeier von Harbor Capital mit Blick auf die US-Wahl im November.
Am Rentenmarkt erholten sich die Renditen nach den jüngsten Verlusten. Eine Abkehr der Zinssenkungsfantasie sei das dies aber nicht, hieß es. Der Dollar gab mit gestiegenen Marktzinsen etwas zu; der Dollarindex tendierte 0,1 Prozent höher. "Sichere Häfen" wie der Dollar oder auch Renten seien mit den gestiegenen Aussichten auf einen Wahlsieg Trumps nicht gesucht, hieß es aus dem Handel. Eine protektionistische Wirtschaftspolitik durch Trump sei aber grundsätzlich dollarfreundlich, so Stimmen am Markt. Am Devisenmarkt zogen Kryptowährungen, darunter vor allem Bitcoin, kräftig an. Trump gilt als aufgeschlossener gegenüber Kryptowährungen als Biden.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.