Wall Street auf dem Weg der Erholung
n-tv
Die Verluste an den US-Börsen am Vortag waren kräftig, zum Ende der Woche kehrt ein wenig Zuversicht an die Wall Street zurück. Der Dow kommt zwar kaum von der Stelle, dafür legt der Nasdaq deutlich zu. Besonders beliebt: Papiere des Schuhherstellers Deckers Outdoor.
Nach dem Einbruch vom Vortag haben die amerikanischen Börsen zu einem positiveren Wochenausklang gefunden. Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,70 Prozent auf 5305 Punkte. Der technologielastige Nasdaq legte 1,1 Prozent auf 16.921 Zähler zu. Der Dow Jones Industrial bewegte sich mit einem Plus von 0,02 Prozent auf 39.070 Punkte kaum. Gestern hatte er noch mit einem Einbruch von rund 1,5 Prozent den größten Tagesverlust seit über einem Jahr verzeichnet. Am Montag bleiben die US-Börsen feiertagsbedingt wegen des Memorial Days geschlossen.
Jüngste Ko mmentare von Vertretern der amerikanischen Notenbank Fed und höher als erwartet ausgefallene Inflations-Daten dämpften allgemein die Risikobereitschaft der Investoren. Als möglicher Zeitpunkt für eine Zinssenkung in den USA wird nun zunehmend der November anstelle des Septembers angesehen.
Der Fokus der Anleger richte sich nach den insgesamt gut ausgefallenen Quartalsberichten der Unternehmen nun wieder stärker auf das Thema Notenbank und die Konjunkturentwicklung, sagte Investmentexpertin Kim Forrest von Bokeh Capital Partners. Daten von Freitag zufolge stiegen die Bestellungen für langlebige Güter im April um 0,7 Prozent, verglichen mit einem Rückgang von 0,8 Prozent, den die von Reuters befragten Ökonomen erwartet hatten. Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der University of Michigan für Mai betrug 69,1 und lag damit über den Erwartungen von 67,5. Der Dollar-Index stand 0,3 Prozent tiefer bei 104,70 Punkten. Am Ölmarkt zog der Preis für die Nordsee-Sorte Brent mit 82,13 Dollar je Fass um rund 0,9 Prozent an.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."