Wagner-Chef ruft zum Aufstand gegen Armeeführung auf
n-tv
Der Machtkampf zwischen dem Wagner-Chef und der russischen Armeeführung eskaliert. Prigoschin wirft Verteidigungsminister Schoigu vor, sein Militärlager bombardiert zu haben. Anders als sonst kommt diesmal sofort eine Reaktion aus Moskau. Der FSB eröffnet ein Strafverfahren, Putin sei informiert.
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner hat der russischen Militärführung vorgeworfen, seine Truppen bombardiert zu haben. Durch die Angriffe sei eine "sehr große" Zahl an Wagner-Söldnern getötet worden, sagte Jewgeni Prigoschin in einer von seinem Pressedienst veröffentlichten Sprachbotschaft. Der Söldner-Chef erhob den Vorwurf, der russische Verteidigungsminister habe die Angriffe auf Lager der Wagner-Truppen angeordnet. Der russische Geheimdienst FSB hat daraufhin strafrechtliche Ermittlungen versuchten Militärputsches gegen Prigoschin aufgenommen.
Der Söldner-Chef wirft Sergej Schoigu vor, persönlich einen Angriff mit Raketen und Helikoptern auf seine Truppen befohlen zu haben. "Er benutzte Schützen und Piloten in Helikoptern, um uns im Dunkeln zu zerstören", heißt es in Prigoschins Telegram-Nachricht. Schoigu sei dafür extra nach Rostow am Don an der Grenze zur Ostukraine gereist. "Um 21.00 Uhr ist er geflohen - feige wie ein Weib - um nicht zu erklären, warum er Hubschrauber hat abheben und Raketenschläge durchführen lassen, um unsere Jungs zu töten. Dieses Biest wird aufgehalten", so Prigoschin weiter.
"Wir waren bereit, Zugeständnisse an das Verteidigungsministerium zu machen, unsere Waffen abzugeben", sagte Prigoschin. Dennoch hätten "sie Raketenangriffe auf unsere hinteren Feldlager ausgeführt". Der Wagner-Chef gelobte, auf die Angriffe zu "antworten" und die russische Militärführung zu "stoppen".