Wagenknecht: Abstand beim Haushaltseinkommen ist zu groß
n-tv
Ost-West-Unterschiede beim Einkommen werden heftig diskutiert. Nun wurde das tatsächlich verfügbare Einkommen von Statistikern ausgerechnet.
Erfurt/Berlin (dpa/th) - Beim tatsächlich verfügbaren Haushaltseinkommen liegt Thüringen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, aber im Ost-Vergleich recht gut. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Bundestagsgruppe des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, die der dpa vorliegen. Danach lag das verfügbare Einkommen in Thüringen im vergangenen Jahr bei 36.857 Euro.
Der deutsche Durchschnitt betrug 43.795 Euro, der der ostdeutschen Bundesländer und Berlin lag bei 38.238 Euro. Geringer als in Thüringen war das verfügbare Einkommen in Sachsen-Anhalt (35.400 Euro), Sachsen (36.278) und Mecklenburg-Vorpommern (36.485 Euro). Der Freistaat landete damit im Ländervergleich auf Rang 13.
"7.000 Euro weniger Einkommen in Thüringen als im Bundesschnitt: Das zeigt, dass von gleichwertigen Lebensverhältnissen keine Rede sein kann", erklärte Wagenknecht. "Und in den vergangenen drei Jahren haben die Haushaltseinkommen auch noch massiv an Kaufkraft verloren. Und je geringer die Einkommen, desto mehr leiden die Bürger unter den Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie, die noch teurer wurden als andere Güter. Das Leben muss wieder bezahlbar werden." Das BSW gehört zu den Parteien, die bei der Thüringer Landtagswahl am 1. September antreten wollen.