Wüst sieht Pläne für Muezzin-Ruf in Köln kritisch
Die Welt
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst sieht in dem Modellprojekt der Stadt Köln für Muezzin-Rufe gesellschaftliches Streitpotenzial. Die Ankündigung käme einem Aufruf an alle Moscheegemeinden gleich, ebenfalls die Einführung des Muezzin-Rufs zu beantragen.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sieht das Modellprojekt der Stadt Köln für Muezzin-Rufe zum Freitagsgebet kritisch. Es stehe zwar außer Zweifel, dass der Muezzin-Ruf unter die Religionsfreiheit falle, sagte Wüst der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Als Ergebnis einer Abwägung mit anderen Grundrechten wird aktuell jedoch nur sehr reduziert an einzelnen Orten von Moscheen zum Gebet gerufen.“
Das habe in den vergangenen Jahren zu einer hohen gesellschaftlichen Befriedung dieses Themas geführt, sagte Wüst. „Ohne Not und Anlass, wie mir scheint, wird nun in Köln in diesen Frieden eingegriffen. Denn die Ankündigung der Stadt kommt ja quasi einem Aufruf an alle Moscheegemeinden gleich, Anträge auf Einführung des Muezzin-Rufs zu stellen. Ich habe die Sorge, dass damit möglicherweise mehr Streit in die Gesellschaft getragen als der Integration gedient wird.“