
Wüst: Schüsse auf Rabbinerhaus "nehmen wir sehr persönlich"
n-tv
Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalen lässt sich nach Worten von Ministerpräsident Hendrik Wüst von Angriffen wie jüngst auf das frühere Rabbinerhaus der alten Synagoge in Essen nicht einschüchtern. "Wir gehen nicht zur Tagesordnung über. Wir schauen genau hin und wir erheben unsere Stimme und wir rufen dem Täter oder den Tätern zu: Jüdisches Leben, Jüdinnen und Juden, gehören in unsere Mitte. Wir stehen an ihrer Seite", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Landtag. Und: "Wir schützen jüdisches Leben in unserem Land." Es gebe eine "erhöhte und verlässliche" Finanzierung für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen.
Wüst unterstrich bei einer aktuellen Stunde in Düsseldorf: "Wir in Nordrhein-Westfalen nehmen die Schüsse sehr persönlich." Der Angriff habe das Miteinander der Religionen getroffen. Ermittler gehen bei dem Vorfall in der Nacht zum vergangenen Freitag von einer extremistisch und antisemitistisch motivierten Tat aus.
"Nach dem Menschheitsverbrechen des Holocaust haben wir uns geschworen: Nie wieder!", sagte Wüst. Es sei ein Geschenk, dass jüdische Gemeinden dem Land nach dem Holocaust nicht den Rücken kehrten. Kein Angreifer könne etwas daran ändern, dass jüdisches Leben in seiner ganzen Breite einen Platz in NRW habe. Jüdische Kultur, jüdische Schulen oder Sport seien "Teil unserer Vielfalt, unserer Offenheit, unserer gemeinsamen Identität".
