Wüst: Landesverbände sollen bei K-Frage "wichtige Rolle spielen"
n-tv
Lange galt: In der K-Frage hat der Parteivorsitzende ein Vorgriffsrecht, auch in der Union. Bei der vergangenen Bundestagswahl entschied der Bundesvorstand dann zwischen CDU- und CSU-Chef - mit negativem Ausgang. NRW-Landeschef Wüst - selbst möglicher Spitzenkandidat - pocht nun auf ein anderen Verfahren.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat eine Einbindung der Landesverbände bei der Entscheidung über den nächsten Kanzlerkandidaten der Union verlangt. "Die Abläufe aus dem Jahr 2021 dürfen sich jedenfalls nicht wiederholen, da sind sich alle einig", sagte Wüst der "Rheinischen Post". 2021 hatten der damalige CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur konkurriert; der CDU-Bundesvorstand hatte sich letztlich für Laschet ausgesprochen, der die Wahl verlor.
"Sowohl die inhaltliche als auch die personelle Aufstellung ist Sache beider Unionsparteien", sagte Wüst. "Und ich glaube, es wäre für ein breites Meinungsbild gut, wenn neben dem CSU-Chef und CDU-Bundesvorsitzenden auch die Landesverbände in dem Prozess eine wichtige Rolle spielen."
Zu seinen eigenen Ambitionen wiederholte er seine Aussage, wonach seine Aufgaben "aktuell in Nordrhein-Westfalen" liegen. Auf die Frage der Zeitung, wie er "aktuell" definiere, antwortete Wüst ausweichend. "Alle Fragen, die darüber hinausgehen, stehen weder in meiner Partei noch in Deutschland gerade an", so der Ministerpräsident.