Wölfe rissen dieses Jahr bisher über 260 Weidetiere in MV
n-tv
Umweltminister Backhaus berichtet von mehr als 20 Wolfsrudeln, die in Mecklenburg-Vorpommern aktiv sind. Er wartet auf Entscheidungen von EU und Bund, um die Bestände zu begrenzen.
Schwerin (dpa/mv) - Wölfe haben in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern bereits mehr als 260 Nutztiere gerissen. Bis zum 15. Oktober habe es 134 Rissvorfälle mit 465 toten und 59 verletzten Tieren gegeben, erklärte Umweltminister Till Backhaus (SPD) anlässlich einer Landtagsdebatte. Etwas mehr als die Hälfte seien dem Wolf zuzusprechen.
"Aktuell zählen wir 19 Wolfsrudel im Land und vier Rudel, die zumindest zeitweise im Land sind", berichtete Backhaus im Landtag. Er sei vor diesem Hintergrund froh, dass an einer Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene gearbeitet werde. Im Anschluss müssten dann Bundesgesetze angepasst werden, forderte der Minister. Bisher ist der Wolf streng geschützt, im Gespräch ist eine Herabstufung auf "geschützt".
Backhaus sprach in dem Zusammenhang die Hoffnung aus, "dass wir zu einer Art von Bewirtschaftung kommen werden". In einer Mitteilung seines Hauses heißt es ergänzend, dass es möglich werden müsse, zumindest Welpen aus dem Bestand zu entnehmen, um nicht Rudelstrukturen mit ihrem Sozialgefüge zu zerstören.