VW-Sparkurs verunsichert Osnabrück
n-tv
Wirtschaftskrise, Diesel-Skandal und Corona-Krise: Das VW-Werk in Osnabrück sieht sich seit 15 Jahren Unsicherheiten ausgesetzt. Drei Modelle laufen dort vom Band. Der Betriebsrat sieht das Werk nun besonders gefährdet. Ein schwerer Schlag - Volkswagen zählt dort zu den wichtigsten Arbeitgebern.
Der Sparkurs und drohende Werksschließungen bei Europas größtem Autobauer Volkswagen rufen bei Jörg Dilge schmerzhafte Erinnerungen hervor. Denn es ist nicht das erste Mal, dass die Autofabrik in der niedersächsischen Stadt vor dem Aus steht. Schon vor 15 Jahren musste der Auftragsfertiger Karmann Pleite anmelden. "Es ist haargenau das Gleiche", sagt der 58-jährige Unternehmer nun zu den Schwierigkeiten bei VW, während er am Werk vorbeifährt. "Wir waren sicher, es hieß immer, Karmann kann nicht untergehen, wie die Titanic. Dann ist es irgendwann doch passiert."
Volkswagen hatte das Werk in Osnabrück im Zuge der Karmann-Insolvenz übernommen. Einige der Karmann-Mitarbeiter wechselten zu VW, andere suchten sich etwas Neues. Dilge machte sich mit einem Zulieferbetrieb selbstständig und baute für VW unter anderem Cabrio-Prototypen und Messeautos. Als das Werk anfing, in Schwierigkeiten zu geraten, seien die Aufträge immer langsamer gekommen, sagt er. "VW Osnabrück hat eine Auslastung von 18 Prozent. Da kann ich verstehen, wenn die Werksleitung sagt, sie wollen alles selber machen."
Derzeit laufen in Osnabrück drei Modelle vom Band: Das T-Roc Cabrio sowie der Porsche Cayman und der Porsche Boxster. Doch nach derzeitigem Stand ist damit im Frühjahr 2026 Schluss: Erst vor wenigen Wochen kündigte Porsche an, die elektrischen Nachfolger der beiden Autos in Zuffenhausen zu fertigen. Das T-Roc Cabrio wird eingestellt. Ob danach ein neues Modell nach Osnabrück kommt, ist derzeit unklar. Ein VW-Sprecher verwies auf die laufende Planungsrunde, in der über die Belegung der Werke gesprochen werde und in der auch entschieden werde, wie es in Osnabrück weitergehen soll.
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