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VW-Chef und Wissing schieben sich Schwarzen Peter zu
n-tv
Gerade mal eine der 48 Millionen Autos in Deutschland sind reine Stromer. Bis 2030 sollen eigentlich 15 Millionen E-Autos auf die Straße. Der Kanzler trifft sich mit der Branche, um den Hochlauf zu beschleunigen. Der Verkehrsminister und der größte Autobauer sehen jeweils den anderen in der Pflicht.
Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume hat vor dem Auto-Gipfel im Kanzleramt vor einem Scheitern der Elektroauto-Ziele der Bundesregierung gewarnt. "Der Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland und Europa geht langsamer, als es noch vor einigen Jahren erwartet wurde", sagte der VW-Vorstandsvorsitzende der "Augsburger Allgemeinen". Verantwortlich für die Entwicklung seien vor allem schlechtere Rahmenbedingungen wie der hohe Strompreis, ausgelaufene Kaufanreize und fehlende Ladesäulen. Verkehrsminister Volker Wissing sieht dagegen die Industrie beim Ausbau der Elektromobilität in der Pflicht.
"Dazu brauchen wir eine engagierte Automobilindustrie, die mit uns an einem Strang zieht und neben der Auslieferung von E-Fahrzeugen auch einen Beitrag zum vorausschauenden Ausbau der Ladeinfrastruktur leistet", sagte Wissing dem "Handelsblatt". Politik und Wirtschaft müssten gemeinsam dafür sorgen, die E-Mobilität attraktiv und alltäglich für die Menschen zu machen.
Auch Blume sagte, der Ausbau der Ladeinfrastruktur müsse eine "Gemeinschaftsaufgabe für Politik und Wirtschaft" sein. "Wir brauchen eine besser ausgebaute Ladeinfrastruktur, vor allem in den Städten." Gerade dort lebten viele potenzielle Kunden, die keine private Ladestation betreiben könnten. Angesichts der Haushaltslage des Bundes forderte Blume die Regierung auf, die Förderpolitik zu überdenken: "Es ist nicht zwingend nötig, in bestehende Finanztöpfe zu greifen. Mit intelligenten Steueranreizen lässt sich viel erreichen."