VW-Beschäftigte sollen auf zehn Prozent Gehalt verzichten
n-tv
Der Volkswagen-Konzern droht mit der Schließung von drei Werken und sucht nach "gemeinsam getragenen Lösungen", um diese Katastrophe zu verhindern. Im laufenden Tarifpoker geht der Personalvorstand deshalb auf Konfrontation. Er fordert, dass seine Angestellten ein saftiges Lohnminus hinnehmen.
Nach einem drastischen Gewinneinbruch im abgelaufenen Quartal bittet das Management von Volkswagen die Beschäftigten zur Kasse. VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel sagte am Abend nach Abschluss der zweiten Gesprächsrunde mit der IG Metall zum Haustarifvertrag, sein Unternehmen fordere ein zehnprozentiges Entgeltminus sowie den Verzicht auf eine Reihe von Sonderzahlungen.
"Wir brauchen dringend eine Arbeitskostenentlastung, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Hierfür ist ein Beitrag der Belegschaft erforderlich", so der VW-Manager für Personal. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger bezeichnete das als "inakzeptabel". "Diese Giftliste, die Volkswagen uns da vorgelegt hat, die ist relativ lang", so Gröger. "Was Volkswagen hier präsentiert, wäre natürlich ein dreister Griff in den Geldbeutel der Beschäftigten und kein gangbarer Weg. Das sind keine Linien, die wir mitgehen können." VW wollte neben der Entgeltreduzierung auch tarifliche Nullrunden und eine Reduzierung der Zahl der Ausbildungsplätze von 1400 auf 600.
Gröger kritisierte, dass die Unternehmensführung keine Angaben dazu gemacht habe, welche Beiträge das Top-Management zur Bewältigung der aktuellen Krise leisten sollen. Er sagte weiter: "Wir erwarten, dass der Vorstand seine Anteilseigner in die Pflicht nimmt, einen signifikanten Beitrag für die Zukunftsfestigkeit Volkswagens zu leisten." Die Gewerkschaft fordert unter anderem sieben Prozent mehr Gehalt für die rund 120.000 VW-Beschäftigten.