
Vulkanausbruch auf La Palma: Die Ruhe nach dem Strom
Frankfurter Rundschau
Seit Montag schweigt der Vulkan auf La Palma. Doch aufatmen können die Menschen auf der Insel noch nicht. 1600 Häuser wurden zerstört.
La Palma - Rüdiger Wastl hält seine Freude erst mal noch zurück: „Ob das Ding jetzt wirklich aus ist oder nicht, das wissen wir noch nicht.“ Für den Deutschen, der auf La Palma lebt, gilt: „Bevor das nicht eine Woche lang komplett geschwiegen hat, traue ich dem Braten nicht.“
„Das Ding“ ist der namenlose Vulkan, der vor knapp drei Monaten auf der kleinen Kanareninsel ausbrach. Seit Montag schweigt er: kein Lärm, kaum Rauch, fast keine Lava. Wenn es in den vergangenen Wochen einmal für kurze Zeit ruhig blieb, erklärten die Vulkanologen: Solange der Schwefeldioxidausstoß nicht deutlich nachlässt und Stärke und Zahl der Erdstöße zurückgehen, ist noch kein Ende in Sicht. Jetzt ist beides geschehen.
Vor zwei Wochen entließ der Vulkan noch 40 000 Tonnen Schwefeldioxid an einem Tag, und zu Beginn dieser Woche 5000 Tonnen. Am Montag wurden die Menschen in den Gemeinden rund um den Vulkan aufgefordert, wegen des Gasaustritts zu Hause zu bleiben. Dann auf einmal sank der Schwefeldioxidausstoß auf 100 Tonnen. Und die Seismographen registrierten Erdstöße wie in Vorvulkanzeiten.