
Vorwürfe sexueller Gewalt - Bischofsgruft wird verschlossen
n-tv
Das Bistum Hildesheim zieht Konsequenzen aus den Vorwürfen gegen einen verstorbenen Bischof: Die Gruft, in der er bestattet wurde, soll nur noch für Angehörige geöffnet werden.
Hildesheim (dpa/lni) - Die Bischofsgruft am Dom in Hildesheim wird vor dem Hintergrund von Vorwürfen sexualisierter Gewalt für die Öffentlichkeit verschlossen. Das hat das Bistum Hildesheim nach Beratungen mit Angehörigen der dort bestatteten Bischöfe und mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt mitgeteilt.
"Wir schließen die Bischofsgruft dauerhaft, um damit deutlich zu machen, dass dieser Ort nicht dazu dient, die drei dort bestatteten Bischöfe des 20. Jahrhunderts in herausgehobener Art und Weise zu ehren", sagte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer.
Die bestatteten Bischöfe würden aber in der Gruft belassen, um ihre Totenruhe nicht zu stören. Das gebiete die Achtung vor den Verstorbenen, unabhängig davon, wie viel Schuld sie zu Lebzeiten auf sich geladen haben. "Zugleich müssen wir klar benennen, dass von fünf Menschen gravierende Tatvorwürfe gegen den verstorbenen Bischof Heinrich Maria Janssen erhoben worden sind und er während seiner Amtszeit Verbrechen der sexualisierten Gewalt durch Geistliche nicht unterbunden, sondern vertuscht hat."