
Vorwürfe gegen Ausländeramt – Abschiebung eines Iraners ausgesetzt
Die Welt
In letzter Minute wurde die für Mittwoch geplante Abschiebung des seit 2018 in Bayern lebenden Iraners Reza R. in sein Heimatland verhindert. Offenbar wurde er mit einem falschen Versprechen ins Ausländeramt gelockt.
Der von Abschiebung bedrohte Iraner Reza R. ist wieder auf freiem Fuß. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat die für Mittwoch, 5. Oktober geplante Abschiebung nach Teheran in letzter Minute verhindert, wie ein Ministeriumssprecher auf Anfrage bestätigte. Vom Tisch sei der Fall damit aber nicht. Nun soll die Regierung von Niederbayern als Aufsichtsbehörde entscheiden, ob das Ausländeramt im Landkreis Passau falsch entschieden habe.
„Im Iran wird derzeit jeder festgenommen, der sich kritisch gegen den Staat äußert“, sagte Reza R.s Rechtsanwältin Maral Noruzi. Sie hatte gegen die Abschiebung des Iraners gekämpft und ihn am Mittwoch nach seiner Freilassung als Erste getroffen. Reza R. sei konvertierter Christ und soll sich vor seiner Flucht im Jahr 2018 an Protesten im Iran beteiligt haben.