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Vorsitzender der Werte-Union: Max Otte soll AfD-Kandidat werden
Frankfurter Rundschau
Der Vorsitzende der Werte-Union, Max Otte, soll für die AfD bei der Bundespräsidentenwahl 2022 antreten. Er schlägt staatsmännische Töne an.
Berlin – Der Vorsitzende der konservativen Werte-Union, Max Otte, schließt nicht aus, für die AfD als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten anzutreten. „Die Kandidatur als Bundespräsident angetragen zu bekommen, ist eine der größten Ehren, die einem widerfahren kann“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob er für die AfD antreten werde. „Das Amt bietet die Chance, zu heilen, zu versöhnen, zu ermahnen. Ich berate mich mit meiner Familie und denke intensiv darüber nach.“
Zuvor hatte die AfD Otte laut übereinstimmenden Berichten von Spiegel und Zeit Online als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten nominiert. In einer gemeinsamen Telefonkonferenz des Bundesvorstands mit den Landeschefs habe sich eine Mehrheit für Otte entschieden, berichtete der Spiegel.
AfD-Vize Stephan Brandner bestätigte am Dienstagmorgen (25.01.2022), dass sich die AfD für Otte ausgesprochen hat. Das Ergebnis in einer Schalte von Bundesvorstand und Landeschefs am Vorabend sei eindeutig gewesen, sagte Brandner. Er sprach von einem ganz klaren Bekenntnis zu Otte. Man habe einen Politiker gefunden, der ein „gutes Ansehen in der Öffentlichkeit“ genieße.
Auf die Frage, ob Otte schon zugesagt habe, sagte Brandner, er habe noch nicht persönlich mit ihm gesprochen. „Aber nach meiner Kenntnis ist er nach wie vor Feuer und Flamme, als unser Kandidat für den Bundespräsidenten ins Rennen zu gehen.“ Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann ergänzte, Otte sei von der Werte-Union nominiert worden „und wir gehen davon aus, dass das so ist“. Es wird erwartet, dass sich Partei- und Fraktionschef Tino Chrupalla am Dienstagnachmittag bei einer Pressekonferenz näher zu dem Thema äußert.
Die Spitze der Unionsfraktion hält im Falle einer Bundespräsidenten-Kandidatur Ottes für die AfD ein Verfahren zum Ausschluss aus der CDU für unausweichlich. „Eine Kandidatur für eine andere Partei, erst recht in diesem Fall für die AfD, wäre absolut indiskutabel“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), am Dienstag. Eine solche Kandidatur würde gegen alle Regeln verstoßen und „wäre eindeutig ein parteischädigendes Verhalten, das zwingend auch zu einem Ausschluss führen müsste“, ergänzte er.