Von Willensbrüchen und einer toxischen Beziehung
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Ein Blick in die bernsteinfarbenen Augen von Vito und um Yasemin ist es geschehen. Doch sie wird von ihm manipuliert und erniedrigt. In ihrem Roman "Ich stelle mich schlafend" erforscht Deniz Ohde eine toxische Beziehung und weibliche Ohnmacht.
"Yasemin war aus einem Willensbruch gezeugt worden." Dieser Schlüsselsatz fällt fast identisch gleich mehrfach in Deniz Ohdes neuem Roman "Ich stelle mich schlafend". Die Mutter wollte eigentlich gar nicht, war aber zu betrunken, wie sie lachend berichtet. Der Vater nutzte das aus. Die Heirat Jahre später soll das nach außen hin irgendwie kitten, aber die Ehe bleibt lieblos. Ebenso wie die Beziehung zur Tochter.
Ein weiterer Vorfall gibt dem Buch seinen Titel: Als Yasemin, gerade 14 Jahre alt, bei ihrer Nachbarin und Ersatzmutter Lydia übernachtet, wacht sie davon auf, dass sich deren Freund mit ins Bett stiehlt. Lydia wehrt sich mit Verweis auf "das Kind", aber er lässt nicht von ihr ab und schließlich gibt sie nach. Während des Geschlechtsaktes tut Yasemin so, als ob sie gar nicht wach geworden sei und sie spürt "den Gefallen (…), den Lydia ihrem Freund tat".
Diese beiden übergriffigen Momente, in denen Männer über den Körper von Frauen verfügen, prägen sich in Yasemins Leben ein. Sie fühlt sich beschmutzt und schuldig. Die intensive Reinigung sowohl ihres Körpers als auch ihrer Wohnung wird ihr zur Routine und sie entschuldigt sich für alles, auch für Dinge, für die sie gar nichts kann.
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