Von Katzen, Katern und Schmetterlingen
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Die Sache mit der Quantenmechanik ist kompliziert, aber soviel steht fest: Alles hängt mit allem zusammen. Für einen Krimiplot keine Neuigkeit, "Frau Schrödingers Katze" aber erzählt die Mär von der Verkettung der Umstände überaus unterhaltsam. Und den Schrödinger gab es wirklich.
Den Katerzustand kennt wohl so ziemlich jeder, der altersgemäß befugt ist, am Sonntagabend einen Krimi zu schauen. Zu viele Bierchen, Schnappes oder Sekt, wenig Schlaf, viel Feierei, einen können wir noch haben - und am nächsten Tag fügt sich aus schwerem Schädel und matten Gliedern, einem pelzigen Belag auf der Zunge und universeller Antriebslosigkeit das zusammen, was gemeinhin als Kater bekannt ist. Nicht ganz so bekannt, zudem weniger spaßig, vielmehr wissenschaftlich fundiert und für Normalsterbliche relativ tricky, ist der Katzenzustand. Zu finden ist dieser Sachverhalt in der Quantenmechanik und geht von einer Überlagerung kohärenter Zustände aus. Auf einen einfachen Nenner gebracht - und unter Umgehung von Begriffen wie Bra-Ket-Notation und der Erläuterung des Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxons - ist es hierbei wie bei der Katze und dem Karton. In selbigem befindet sich das gute Tier zusammen mit einem instabilen Atomkern. Simpel ausgedrückt: Wenn man den Karton öffnet, zerfällt der Kern und strahlt. Und die Katze ist hinüber. Solange niemand hineinschaut, befinden sich Katze und Kern in einem überlagerten Zustand. Die Katze, und dies ist das Paradoxon, ist gleichzeitig tot und lebendig. Das ist er also, der Katzenstand, und damit - geht man von einer gewissen Schwere der Vortagsfeierei aus - vom Katerzustand, zwischen tot und lebendig, gar nicht einmal so weit entfernt.More Related News