Von Hollywood nach Hamburg
n-tv
Endlich mehr Vielfalt: Regisseurin Mia Spengler hat für den jüngsten "Tatort" ein Arbeitspapier durchgesetzt, das für mehr Diversität bei Film- und TV-Produktionen sorgen soll, den "Inclusion Rider". Die Idee stammt aus Hollywood und hat schon ein paar Jahre auf der Uhr.
Gut Ding will Weile haben: Drei Jahre hat es gedauert, bis dieses Papier den Weg aus den Hollywood Hills nach Hamburch-City geschafft hat. Anfang März 2018 hatte US-Schauspielerin Frances McDormand den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" gewonnen. In ihrer Dankesrede verschaffte sie dem Schlagwort vom "Inclusion Rider" einiges an Aufmerksamkeit. Hierbei handelt es sich um eine Vertragsklausel, die garantieren soll, dass Filme möglichst vielfältig besetzt und vor allem Frauen und Minderheiten dem wirklichen Leben entsprechend repräsentiert werden.
Ersonnen hatte das Ganze Stacy Smith, Gründerin der USC Annenberg Inclusion Initiative, einem sogenannten Thinktank, der sich mit Gleichberechtigung und Diversität in der Entertainment-Industrie auseinandersetzt. Smith und ihr Team hatten herausgefunden, dass die Besetzung eines Großteils amerikanischer Film-Produktionen wenig mit dem Bild der Bevölkerung zu tun hat. Der "Inclusion Rider", die Inklusions-Klausel in Filmverträgen, sollte fortan dafür sorgen, dass sich das grundlegend ändert. McDormand hatte also die große Bühne genutzt, um Lobby-Arbeit für diese Idee zu betreiben. Der Einsatz zeigte Wirkung, zahlreiche Kolleginnen und Kollegen machten sich in der Folge ebenso für diese Idee stark.
Im Mai 2021 dockte erstmals eine deutsche Produktion an, "Einsatz für mehr Vielfalt: Inclusion Rider beim neuen NDR 'Tatort'" - so titelte der Sender seine Pressemeldung und gab damit einen Ausblick auf die bevorstehende Produktion des Hamburger "Tatort" mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz in den Hauptrollen als Falke und Grosz. Das Resultat konnten sich die ARD-Zuschauer und -Zuschauerinnen nun anschauen: "Schattenwelt", so der Titel des Falles aus der Feder von Drehbuchautorin Lena Fakler.
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