Von der Mutter geopfert
Süddeutsche Zeitung
Fast zwei Jahre lang soll Sabrina K. gewusst haben, dass ihr Lebensgefährte ihren Sohn vergewaltigt - und nichts dagegen unternommen haben. Jetzt wurde sie zu mehreren Jahren Gefängnis wegen Beihilfe verurteilt.
Bislang hatte sie immer alles abgestritten. Sieben Verhandlungstage lang hat Sabrina K. seit Prozessbeginn Anfang August beharrlich darauf bestanden, nichts zu wissen. Die Vorwürfe, wegen derer sie sich vor dem Landgericht Münster zu verantworten hatte, wiegen schwer. Sie soll Beihilfe zum sexuellen Missbrauch ihres Sohnes geleistet haben, und zwar fast zwei Jahre lang. In dem gesamten Ermittlungsverfahren zu dem Fall, der im Juni 2020 der Öffentlichkeit als der Missbrauchskomplex Münster bekannt geworden war, hat die 32-jährige Sabrina K. keinen besonders kooperativen Eindruck bei den Ermittlern hinterlassen. Im Gegenteil.