
Von der "Gartenstadt" an die Spitze
n-tv
Im harten Deutschrap-Alltag ist Apache 207 die chillige Ausnahme. Statt aggressivem Gekeife gibt's Eurodance und ganz viel Auto-Tune auf die Ohren. Auch auf seinem neuen Studioalbum "Gartenstadt" bleibt der Rapper seiner Linie treu.
Wer sich auf der Suche nach hiesigen Charts-Hochkarätern die Musiklandkarte zu Hilfe nimmt, der markiert zuerst Red-Carpet-Standorte wie Berlin, Hamburg, München und Köln mit dicken Kreuzen. In den Großstädten der Nation steppt schließlich der Bär. Hier sind die großen Plattenfirmen am Start. Hinzu kommen eine hungrige Presselandschaft und ein kulturelles Überangebot. Wer also hoch hinaus will, der folgt dem Ruf der Masse.
Es gibt aber auch Ausnahmen. Im beschaulichen Ludwigshafen am Rhein beispielsweise gibt es keinen Kudamm, keinen Universal-Hauptsitz und auch kein Clubleben, das feierwütige Freigeister aus der ganzen Welt anzieht - und doch lebt hier der derzeit angesagteste Hip-Hopper des Landes. Volkan Yaman alias Apache 207 schwört auf seine Heimat. Der singende Rapper, der aussieht, als käme er gerade von einer Security-Nachtschicht in der Herbertstraße, braucht kein Blitzlichtgewitter vor der eigenen Haustür. Berlin ist ihm schnuppe - und die anderen Metropolen eigentlich auch. Apache 207 liebt seine "Gartenstadt".
Wie wichtig ihm der Ludwigshafener Ortsbezirk ist, zeigt der Rapper mit der Veröffentlichung seines neuen Studioalbums. Kollege Sido feierte einst das Märkische Viertel. Apache 207 adelt seine "Gartenstadt". "Manchmal fressen sich die Ratten durch die Wände", singt der gebürtige Mannheimer im Track "Was weißt du schon?". Im Benz-Cabrio geht's an kleinen Plattenbauten vorbei in Richtung Sommersonne.

Parlamentswahlen stehen an. Ein klarer Sieger zeichnet sich ab. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rechtsextremisten setzen eine Terrorwelle in Gang, die Opfer fordert und Ängste schürt. Politische Machtspiele, dunkle Geheimnisse - und zwei Polizisten mittendrin: Das ist ein brandaktueller Politthriller aus Norwegen.