Von den Feldhasen kommen gute Nachrichten
n-tv
Der Deutsche Jagdverband zählt zweimal im Jahr nach und stellt fest: Auf den Äckern hierzulande trifft man immer mehr Feldhasen an. Milde Temperaturen und trockenes Wetter helfen der gefährdeten Tierart auf die Sprünge und sorgen für mehr Nachwuchs.
Ein milder Winter hat den bedrohten Feldhasen im vergangenen Jahr beim Nachwuchs geholfen. Auf den Feldern und Wiesen in Deutschland hoppelten im Frühjahr 2021 im Schnitt 16 Tiere pro Quadratkilometer, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) in Berlin mitteilte. Das sind zwei Feldhasen mehr als noch bei der letzten Zählung 2020 und einer der höchsten Werte seit Beginn der bundesweiten Erhebung vor rund 20 Jahren. Damit setze sich eine positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort, sagte DJV-Sprecher Torsten Reinwald. Die Zahl der Hasen steige seit einem Tiefstand 2017 kontinuierlich an. Der Feldhase steht in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.
Dass sich der Aufwärtstrend auch 2022 fortsetze, sei durchaus möglich, sagte Reinwald. Im März, wenn die ersten Junghasen geboren werden, sei es diesmal relativ trocken gewesen. "Die Kombination von nass und kalt, wenn die länger anhält, dann ist das schlecht für die Feldhasen." Denn bei feucht-kalter Witterung bestehe die Gefahr, dass die neugeborenen Hasen auskühlen und sterben. Eine schützende Höhle wie etwa Kaninchen haben Feldhasen nicht.
2021 hatten die Feldhasen, die eigentlich in Steppengebieten zu Hause sind, auch noch von den passenden Witterungsbedingungen im Herbst 2020 profitiert: Laut Deutschem Wetterdienst war es der viertwärmste Herbst seit 1881 - mit viel Sonnenschein und trockenem Wetter bis in den November. Darauf folgte der milde Winter. "Das heißt, ganz viele Hasen haben den Sprung ins Jahr 2021 geschafft", sagte Reinwald.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.