
Von Belarus nach Brandenburg
DW
Die Zahl der Ausländer, die über Belarus und Polen illegal nach Deutschland einreisen, steigt. Die meisten von ihnen kommen provisorisch im brandenburgischen Eisenhüttenstadt unter.
Hovek ist glücklich. Seit vier Tagen hat er im Erstaufnahmelager Eisenhüttenstadt ein Dach über dem Kopf, ein warmes Bett und gutes Essen. Und Ruhe und Frieden. Niemand schreit ihn an, niemand jagt ihn davon. Anders als in Polen und Weißrussland, sagt Hovek, ein 29-jähriger Friseur aus Syrien. "Die Belarussen drohten uns mit Gewehren und befahlen uns, nach Polen zu gehen, die Polen blockierten den Weg und schrien, 'Go back to Belarus!'. Und so sind wir hin und her gelaufen", erzählt er schnell auf Englisch. "Go to Belarus", wiederholt er, als ob er sicher gehen wolle, dass man ihn verstanden hat.
Sie hätten wirklich Angst gehabt, dort zu sterben, sagt Hovek. "Wir hatten nichts zu essen, es war kalt und nass. Wir haben Wölfe vorbei laufen sehen." Sie hätten Wasser von Blättern getrunken oder aus einem schlammigen Bach. So sei es acht Tage lang gegangen, berichtet Hovek.