Vom Wunderkind zur Hochstaplerin
DW
Mit innovativen Bluttests soll Elizabeth Holmes, Gründerin des Medizin-Start-ups Theranos, Hunderttausende US-Bürger getäuscht haben. Jetzt steht Holmes vor Gericht, angeklagt wegen Betrugs an Investoren und Kunden.
Ein Pieks, der Leben retten soll. So vollmundig war das Versprechen, das Elizabeth Holmes, Gründerin des US-Medizin-Unternehmens Theranos, rasant zum gefeierten Wunderkind aufsteigen und dann umso schneller fallen ließ. Bereits wenige Tropfen Blut, so die Ansage, sollten reichen, um mithilfe eines eigens dafür entwickelten Analysegeräts Hormon- und Viruslasten bestimmen, Anomalien entdecken und sogar lebensgefährliche Krankheiten aufspüren zu können. Das Problem: Das Gerät mit dem vielversprechenden Namen Edison hat nie funktioniert. Holmes kam damit allerdings jahrelang durch. Mehr als zwölf Jahre gaukelte sie Unternehmen, Managern und Milliardären erfolgreich vor, dass die Fähigkeiten von Edison so stark, effizient und kostengünstig seien, dass sie nicht nur lästiges Blutabnehmen erleichtern würden, sondern auch aufwendige und teure Labortests für immer ersetzen. Die amerikanische Drogeriekette Walgreens bot den Service der vermeintlichen Medizin-Revolution sogar in 40 seiner Läden in den US-Bundesstaaten Arizona und Kalifornien an. Vermutlich Hunderttausende Kunden bekamen so ungenaue und zum Teil gefährlich-falsche Blutergebnisse zugestellt.More Related News