
Vom Wahrnehmen
DW
Warum eine achtsame Haltung im Alltag nicht immer einfach ist, es trotzdem die Hoffnung auf Tage gibt, die sich nach Himmel anfühlen, und es eine gute Idee ist, sich am Ende eines Tages ein paar Fragen zu stellen.
Ich mag, wenn die Sonne mich schon beim Aufwachen wärmt. Ich mag, wenn der Staub nicht nur Staub ist, sondern im hellen Licht herumtanzt. Ich mag, wenn ich wahrnehme, wie schön das Muster der Pflastersteine ist. Ich mag, wenn ich mich abends noch daran erinnern kann, wer mir zugelächelt hat, wenn ich noch weiß, worüber ich laut gelacht habe, wenn ich Zeit hatte, dazusitzen und alles um mich herum zu beobachten. Mein Gehirn ist sicher ziemlich gut darin, mir die Welt ungefähr so zu zeigen, wie sie ist. Alles was ich mit meinen Sinnen wahrnehme, verarbeitet eine recht große Summe an Nervenzellen. Die Eindrücke der Welt, das, was mir meine Umgebung zeigt, ordnet mein Gehirn fleißig zu. Trotzdem scheint es mir oft, als würde die Welt an mir vorbeiziehen. Habe ich in diesem Frühling wieder den ersten Grashalm und die ersten Blätter verpasst? Gesehen habe ich sie doch erst, als sie schon zu Tausenden da waren. Warum habe ich nur Augen für das Ergebnis und nicht für den Prozess?More Related News