Vom "Notnagel" zum strahlenden Sieger
n-tv
Vor fünf Jahren machte Daniel Günther Wahlkampf mit der Forderung nach Schweinefleisch in Kantinen, heute steht er für eine eher liberale CDU. Nach seinem Wahlerfolg fragen manche in Berlin, ob Günther nicht ein Kandidat für mehr wäre.
Er tritt immer betont unaufgeregt auf - doch diesmal sind Ministerpräsident Daniel Günther die Emotionen anzumerken. Mit einer erkennbar tiefen Freude reagiert der Sieger der Landtagswahl in Schleswig-Holstein auf den donnernden Applaus seiner CDU-Anhänger. Von der Unterstützung der Wählerinnen und Wähler sei er "berührt, auch persönlich", sagt er.
Aber der seit 2017 in Kiel regierende Günther wäre nicht er selbst, wenn er sich nicht schnell wieder fassen und das Wesentliche in den Blick nehmen würde: Es sei "vollkommen klar", dass er in den kommenden Tagen mit Grünen und FDP über die neue Landesregierung sprechen werde. Es gibt keine Spur Triumph bei dem Mann, der das beste CDU-Ergebnis seit 40 Jahren verantwortet und nun mit nur einem Koalitionspartner regieren kann.
Der 48-jährige Günther kommt mit seiner zurückhaltenden Art gut an in Schleswig-Holstein. Für ihn habe ein "starker Mann" nichts damit zu tun, "einen auf dicke Hose zu machen", sagte Günther schon vor einigen Jahren in einem Interview.