
Vom Krieg freigekauft: Ukraine nimmt korrupte Mitarbeiter fest
n-tv
Für den Abwehrkampf gegen Russland braucht die ukrainische Armee ständig neue Soldaten. Viele ukrainische Männer wollen jedoch nicht in den Krieg ziehen und kaufen sich stattdessen lieber frei. Nun macht das Staatliche Ermittlungsbüro in Kiew einen Millionenfund, der Korruption beweist.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Mitarbeiter eines Kreiswehrersatzamts hohe Bestechungsgelder kassiert, um sich vom Kriegsdienst freizukaufen. Bei Hausdurchsuchungen wurden umgerechnet über 1,1 Millionen Euro in bar und dabei hauptsächlich in US-Dollar gefunden, teilte das Staatliche Ermittlungsbüro mit. Ebenso seien elf Luxusautos im Gesamtwert von über einer Million Euro beschlagnahmt worden.
Festgenommen wurden drei Mitarbeiter des Kreiswehrersatzamtes im Kiewer Stadtbezirk Holossijiw, darunter der Chef der Musterungskommission und drei Zivilisten. Wehrunwillige bezahlten umgerechnet zwischen 1.800 und über 13.000 Euro für ausgestellte Bescheinigungen einer Wehruntauglichkeit.
Gut 1.000 Männer sollen sich so von der Armee freigekauft haben. Zwei weitere Amtsangestellte sollen zudem Manipulationen im Wehrregister vorgenommen haben, wodurch Wehrpflichtige ausreisen konnten. Allen Verdächtigten drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.