
Vom "großen Doktor" war nicht viel übrig
n-tv
Mit Produktionen wie "Der große Bellheim" schrieb er TV-Geschichte, wegen seiner Promotion nannte man ihn respektvoll "der Doktor". Doch nicht nur wegen der Missbrauchsvorwürfe war Regisseur Dieter Wedel problematisch. Ein Rückblick auf eine umstrittene Karriere.
Wenn von Dr. Dieter Wedel die Rede war, kam meist auch das Attribut "groß" ins Spiel. Groß wie "Der große Bellheim", jenem vierteiligen Straßenfeger im ZDF, der 1993 den Regisseur schlagartig zur Berühmtheit machte. Seitdem sprach man stets vom "großen Wedel".
Das war zumindest bis zum Januar 2018 so. Dann erfasste die #MeToo-Debatte auch den "großen Wedel". Mehrere Schauspielerinnen warfen ihm sexuelle Übergriffe vor; er stritt alles ab. Am heutigen Mittwoch, dem Tag, an dem darüber entschieden werden sollte, ob eine Anklage wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung zugelassen wird, bestätigte das Landgericht München laut mehreren Medienberichten den Tod des Regisseurs. Er starb bereits am 13. Juli in Hamburg mit 82 Jahren.
Wedel war unbestritten ein ambivalenter Typ, das zeigte sich bereits bei seinem Alter. Dieter Karl Cäsar Wedel, wie ihn seine Eltern - ein Frankfurter Lederfabrikant und eine Konzertpianistin - getauft haben, gab als Geburtsjahr stets 1942 an. Demnach wäre er 1946 als Vierjähriger in Bad Nauheim (Hessen) eingeschult worden. 2010 sagte Wedel, dass er sich 1968 drei Jahre älter gemacht habe, um seinen ersten Regieauftrag "Gedenktag" zu bekommen. Die Produzenten hätten niemals einem 26-Jährigen das Projekt über den Ostberliner Aufstand vom 17. Juni 1953 anvertraut.

Parlamentswahlen stehen an. Ein klarer Sieger zeichnet sich ab. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rechtsextremisten setzen eine Terrorwelle in Gang, die Opfer fordert und Ängste schürt. Politische Machtspiele, dunkle Geheimnisse - und zwei Polizisten mittendrin: Das ist ein brandaktueller Politthriller aus Norwegen.