Volle Hallen und Weltmeister-Chance: Darts-Hype in Deutschland zurück
ProSieben
Zwei Corona-Jahre scheinen überwunden, die Darts-Euphorie ist auch in Deutschland wieder da. Bei den großen Turnieren sind die Hallen voll. Fehlt nur noch der seit Jahren ersehnte erste große Wurf.
Die Bilder waren über ein Jahrzehnt lang immer die gleichen. Im Publikum trinken deutsche Fans als Teletubbys, Riesenbananen oder Super Marios ihre zahlreichen Biere und singen lautstark ihre Lieder, auf den großen Darts-Bühnen der Bundesrepublik jubeln am Ende aber doch immer die Engländer, Niederländer oder Schotten mit den Pokalen.
Pünktlich nach zwei überstandenen Jahren Corona-Stille sind Martin Schindler und Gabriel Clemens nun bereit, bei der Team-WM in Frankfurt am Main etwas an diesem Narrativ zu ändern - und selbst aus der Außenseiterrolle heraus für den ersten ganz großen Wurf Deutschlands im Darts zu sorgen. Fünf Siege in Frankfurt und das Duo könnte sich am Sonntagabend Team-Weltmeister nennen.
"Unser Land ist definitiv noch in der Entwicklung, was das angeht. Aber ein Sieg könnte Riesenwellen schlagen", sagte Schindler der Deutschen Presse-Agentur. Für den 25-Jährigen gibt es drei Faktoren dafür, dass das Event ab Donnerstagabend (19.00 Uhr/DAZN) für das deutsche Team gelingen könnte: seine eigene Form, die Qualität von Partner Clemens sowie das vollständig zurückgekehrte Publikum, das nach Ende der Corona-Maßnahmen furios wie eh und je zurück ist.
"Nach Corona merkt man das, dass die Stimmung und die Laune einfach viel brisanter sind. Jeder ist einfach nur froh und glücklich, sich sowas angucken zu können", sagte Schindler, der im Jahresranking von 2022 unter den besten 20 Spielern der Welt ist. "Wenn ich an mein Spiel rankomme, male ich mir eine ganze Menge aus", sagte der Mann mit dem Spitznamen "The Wall". Nach dem Auftakt gegen Spanien am Donnerstag (gegen 22.00 Uhr) könnte es im Viertelfinale gegen Wales und in einem möglichen Halbfinale gegen die Niederlande gehen - ein harter Weg.