![Vogelgrippe verbreitet sich in ungekanntem Ausmaß](https://bilder3.n-tv.de/img/incoming/crop24473454/8001327766-cImg_16_9-w1200/424707121.jpg)
Vogelgrippe verbreitet sich in ungekanntem Ausmaß
n-tv
Ausbrüche in neuer Qualität: Erstmals breiten sich aggressive Varianten der Vogelgrippe fast weltweit aus. Sie treffen dabei auf Tiere, die noch nie mit solchen Erregern in Kontakt kamen. Es kommt zu lokalen Massensterben - nicht nur bei Vögeln, sondern unter auch bei anderen Meeresbewohnern wie Robben.
Größere Ausbrüche, schnellere Ausbreitung, aggressive Erreger: Analysen von Vogelgrippe-Ausbrüchen des 21. Jahrhunderts zeigen gleich mehrere bedenkliche Trends. Und weil aggressive Varianten inzwischen Wildvögel wie auch Nutzgeflügel befallen, steigt das Risiko für Erreger, die auch Säugetieren gefährlich werden. Wie ein internationales Forschungsteam um Vijaykrishna Dhanasekaran von der Universität Hongkong im Fachblatt "Nature" berichtet, lässt sich das unter anderem in Südamerika beobachten - der Kontinent war bislang von der Vogelgrippe verschont geblieben.
An der dortigen Pazifikküste wurden seit Ende vorigen Jahres zunächst in Peru und später auch in Chile tausende tote Meeresbewohner gefunden - etwa Pelikane, Pinguine, Meeresotter, Robben und Meeressäuger. An der Atlantikküste wurden im Sommer in Uruguay und Argentinien tote Seelöwen entdeckt. Insgesamt wurden in Südamerika bislang etwa 15.000 tote Robben registriert. Als wahrscheinliche Ursache der Massensterben gilt eine Variante des Vogelgrippe-Subtyps H5N1, der seit zwei Jahren einen beispiellosen Ausbruch verursacht.
Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird - ebenso wie die Grippe beim Menschen - durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch andere Subtypen. Während beim Menschen die Subtypen H1, H2 und H3 die saisonale Grippe verursachen, verursachen bei Vögeln H5, H7 und H9 die Aviäre Influenza.