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Vitamin D in Lebensmitteln senkt Krebssterblichkeit
Frankfurter Rundschau
Forschungsteam aus Deutschland untersucht die Auswirkungen von mit Vitamin D angereicherten Produkten des täglichen Bedarfs auf Krebserkrankungen. Das Ergebnis ist vielversprechend.
Heidelberg – Eine Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D könnte die Krebssterblichkeit in etwa so stark senken wie eine regelmäßige Einnahme in Form von Vitaminpräparaten – konkret: um mehr als zehn Prozent. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (DKFZ) gekommen.
Dass Vitamin D essenziell für die Knochengesundheit ist, weiß man schon lange. In den vergangenen Jahren hat sich aber auch zunehmend abgezeichnet, dass das Vitamin eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung verschiedener Erkrankungen spielen kann. So geht man davon aus, dass es einen positiven Einfluss auf das Immunsystem hat, zudem gibt es Hinweise, dass Vitamin-D-Mangel mit einem erhöhten Risiko einhergeht, an akuten Atemwegsinfekten zu erkranken. Auch mit Blick auf die Prävention von Tumorerkrankungen und die Krebssterblichkeit hin wurde Vitamin D untersucht. So erschienen 2019 drei Meta-Analysen großer randomisierter Studien, die zu dem übereinstimmenden Ergebnis kamen, dass eine Substitution von Vitamin D die Krebssterblichkeit um 13 Prozent senken kann – und das unabhängig von der Krebsart.
Allerdings war es bei diesen Studien immer nur um Vitamin-Präparate gegangen, wie man sie in Apotheken oder Drogerien kaufen kann. Das Team des Deutschen Krebsforschungszentrums wollte nun herausfinden, ob sich der gleiche Effekt erzielen lässt, wenn Menschen Vitamin D nicht täglich gezielt in Form einer Tablette oder eines Pulvers einnehmen, sondern über angereicherte Lebensmittel – etwa in Milchprodukten, Säften oder Frühstücksflocken.