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Virologe prophezeit „Corona-Lockdown durch Hintertür“
Frankfurter Rundschau
In der Diskussion über neue Corona-Maßnahmen in Deutschland scheint ein Lockdown ausgeschlossen. Der Virologe Kekulé rechnet trotzdem damit.
Frankfurt – Im Angesicht der drastisch steigenden Corona-Fallzahlen in Deutschland* wird aktuell über neue und alte Maßnahmen diskutiert, um der vierten Welle zu begegnen. Ein erneuter Lockdown, wie es ihn in der Bundesrepublik bislang zweimal gab, scheint dabei anhand der höheren Impfquote ausgeschlossen. Dennoch spricht der Virologe und Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle, Alexander Kekulé, genau davon. Laut ihm erwartet Deutschland ein „Lockdown durch die Hintertür“.
In der Politik wird zurzeit vor allem über eine Impfpflicht für verschiedene Berufsgruppen sowie die sogenannten G-Regeln zur Eindämmung von Corona* in Deutschland diskutiert. Für letztere plädierte beispielsweise Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer vor Kurzem im Deutschlandfunk und sprach sich gleichzeitig gegen einen neuen Lockdown aus: „Es kann jetzt nicht richtig sein, alle gleichmäßig in einen Lockdown zu schicken.“ Der Virologe Kekulé rechnet trotzdem mit derartigen Maßnahmen.
„Meine Vermutung wäre tatsächlich, dass man so etwas macht wie einen Lockdown durch die Hintertür“, sagte der Viren-Experte am Dienstag (09.11.2021) im Podcast des MDR „Kekulés Corona*-Kompass“. Die Zurückhaltung von Politikern und Politikerinnen in Deutschland, über diese Maßnahme zu sprechen, führte er auf die Abneigung in der Bevölkerung ihr gegenüber zurück: „Man wird es nicht Lockdown nennen, weil das einfach politisch inzwischen tabu ist.“ Viele Vorgehensweisen im Kampf gegen das Coronavirus kommen einem Lockdown allerdings schon nahe, so Kekulé.