
Viereinhalb Jahre nach Messerangriff wegen zu lauter Musik
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Weil er einen Mitbewohner einer Wohnunterkunft nach einem Streit um zu laute Musik mit dem Messer schwer verletzt hat, ist ein 21-Jähriger zu viereinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Frankfurt ging am Montag von einem versuchten Heimtückemord aus und ordnete darüber hinaus die Unterbringung des Deutschen in einer Entzugsklinik an.
In der Unterkunft in Frankfurt war es den Erkenntnissen des Gerichts zufolge im August 2022 zum Streit zwischen dem Angeklagten und dem 42 Jahre alten Mitbewohner gekommen. Nach einem scharfen Wortwechsel stach der Angeklagte zunächst von hinten in den Rücken des Kontrahenten, anschließend noch mehrfach in das Gesicht. Das schwer verletzte Opfer musste notoperiert werden.
Vor Gericht hatte der Angeklagte gesagt, selbst mit einem Messerangriff des gerade in der Küche beschäftigten 42-Jährigen gerechnet und deshalb das Messer gezogen zu haben. Zu seinen Gunsten ging die Jugendstrafkammer von einer eingeschränkten Schuldfähigkeit des Angeklagten aus. Die Staatsanwaltschaft hatte dem widersprochen und fünf Jahre Haft gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.