Viereinhalb Jahre Haft gegen Ex-Pfarrer gefordert
n-tv
"Ich schäme mich sehr": In seinem Schlusswort äußert der Angeklagte Reue über Chats mit kinderpornographischen Inhalten. Kindern soll er Videos vorgespielt haben. Nächste Woche kommt das Urteil.
Fulda (dpa/lhe) - Im Verfahren gegen einen ehemaligen katholischen Pfarrer vor dem Landgericht Fulda hat die Staatsanwaltschaft wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs ohne Körperkontakt eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren gefordert. Die Verteidigung dagegen sprach sich für eine Strafe von höchstens zwei Jahren aus, die zur Bewährung ausgesetzt werden soll. Das Urteil soll am nächsten Montag (28.10.) verkündet werden.
In seiner verlesenen Abschlusserklärung äußerte der heute 43-Jährige sein Bedauern und seine Reue darüber, über eine Videochatplattform im Internet auch Kinder und Jugendliche kontaktiert und ihnen Videos von sexuellem Kindesmissbrauch vorgespielt zu haben. "Für dieses Verhalten schäme ich mich sehr", sagte er. Durch seine inzwischen begonnene Therapie sei ihm bewusst geworden, welches Leid er mit seinem Tun verursacht habe. Er betonte, dass es in seiner Tätigkeit als Gemeindepfarrer im Bistum Fulda zu keinerlei Übergriffen gegenüber Gemeindemitglieder gekommen sei.
Staatsanwaltschaft und Verteidigung billigten dem Angeklagten strafmildernd zu, dass er nicht vorbestraft ist und ein Geständnis abgelegt hat. Außerdem hat er noch vor Beginn des Prozesses auf eigene Kosten eine Verhaltenstherapie aufgenommen.