Vier Tote im Pflegeheim – „Mir selbst konnte ich nicht helfen“, sagt die Angeklagte
Die Welt
Planvoll und heimtückisch sei die Täterin vorgegangen, so die Staatsanwaltschaft Potsdam, die den gewaltsamen Tod von vier Pflegebedürftigen ahnden will. Die Angeklagte, eine 52 Jahre alte Pflegekraft, verwies zu Prozessbeginn auf ihre eigene Leidensgeschichte.
Die Angeklagte wirkt gefasst und in sich gekehrt: In nüchternen Worten und ohne erkennbare Emotionen schildert die 52-Jährige vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Potsdam ihre freudlose Kindheit und Jugend. Schon als Kind sei sie oft krank gewesen und habe unter schweren Ängsten gelitten, sagt die Pflegekraft am Dienstag zum Auftakt des Prozesses um die Tötung von vier Bewohnern im Potsdamer Oberlinhaus, einem Heim für Menschen mit Behinderung.
„Diese tiefe Traurigkeit und Angst vor dem Leben hatte ich schon als Fünfjährige“, schildert die blonde Frau in einer grünen, geblümten Bluse. Von ihrer Mutter habe sie sich nicht geliebt gefühlt, sagt sie. „Und ich mochte meine Mutter nicht.“