Vier Männer wegen Diebstahl von Gold-Klo vor Gericht
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Vor vier Jahren wird eine Toilette aus einer privaten Ausstellung in Oxford gestohlen. Das Besondere: Sie ist aus purem Gold, voll funktionsfähig und angeschlossen. Der Diebstahl sorgt sogar für eine Überflutung. Jetzt stehen vier Männer vor Gericht.
Ein Klo aus 18-karätigem Gold, rund 5,5 Millionen Euro wert. Aber nein, er habe nicht vor, die Toilette bewachen zu lassen, betonte Edward Spencer-Churchill einst. Das Teil sei ohnehin schwer zu stehlen. "Erstens", so sagte der Gründer der Blenheim Art Foundation im August 2019 der "Sunday Times", "ist sie angeschlossen. Und zweitens hat ein potenzieller Dieb keine Ahnung, wer zuletzt die Toilette benutzt oder was er gegessen hat." Vielmehr freue er sich, sein Geschäft dort zu verrichten. "Obwohl ich mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wurde, habe ich noch nie auf einer goldenen Toilette" - wörtliches Zitat - "geschissen."
Nur wenige Wochen später dürfte der Halbbruder des Herzogs von Marlborough seinen Scherz bereut haben. Denn da war das besondere Klosett - ein voll funktionsfähiges Kunstwerk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan - tatsächlich weg. Nur zwei Tage nach der Eröffnung einer Cattelan-Ausstellung im Blenheim-Palast, dem Familiensitz der Familie, wurde die Toilette am frühen Morgen des 14. September 2019 gestohlen.
Gut vier Jahre nach der Tat erschienen vier Männer vor Gericht in Oxford. Die britische Anklagebehörde Crown Prosecution Service wirft ihnen vor, das Kunstwerk namens "America" entwendet zu haben. Dabei entstand auch erheblicher Sachschaden im Palast - durch Überschwemmung. Bis zur nächsten Sitzung am 4. Januar bleiben die Männer auf freiem Fuß.
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