Viele Opfer bei Großfeuer und Explosionen in Bangladesch
DW
In einem Container-Depot in Bangladesch ist ein Großfeuer ausgebrochen. Die Explosion eines Containers mit Chemikalien löste weitere Detonationen aus. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben oder wurden verletzt.
Bei dem Unglück in einem Binnencontainerlager in der Stadt Sitakunda im Südosten von Bangladesch sind nach Angaben der Behörden mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen und etwa 150 verletzt worden. Das Depot befindet sich etwa 40 Kilometer nördlich der Hafenstadt Chittagong. Nach dem Feueralarm eilten Hunderte Einsatzkräfte zu dem Lager. Unter den Toten und Verletzten sind nach Angaben des Chefarztes der Großstadt Chittagong, Elias Chowdhury, neben zahlreichen Feuerwehrleuten und Polizisten auch Journalisten, die über den Brand berichtet hatten.
"Die Zahl der Todesopfer wird voraussichtlich noch steigen, da das Feuer noch immer nicht vollständig unter Kontrolle ist", sagte der Leiter des Gesundheitsamtes, Hasan Shahriar, der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt immer noch einige Leichen in den vom Feuer betroffenen Orten", sagte ein freiwilliger Helfer zu Reportern. Chowdhury teilte weiter mit, eine ganze Reihe von Menschen würde wegen Verbrennungen behandelt, die zwischen 60 und 90 Prozent ihrer Körperoberfläche erfasst haben. In Sozialen Medien wurden viele Aufrufe zum Blutspenden verbreitet.
Nach offiziellen Angaben löste das Feuer eine schwere Explosion in einem Container mit Chemikalien aus. Diese wiederum führte zu weiteren Detonationen in anderen Containern auf dem Gelände. Die erste Explosion war so stark, dass sie Wohnhäuser in mehreren Kilometern Entfernung vom Depot erschütterte, wie ein Augenzeuge berichtete. Der 60-jährige Mohammad Ali, der in der Nähe einen Lebensmittelladen betreibt, sagte, schwere Gegenstände seien teils hunderte Meter weit geschleudert worden. Am Himmel habe er "Feuerbälle" gesehen, die wie brennender Regen niedergingen. Andere Anwohner berichteten, dass die Explosion Fensterscheiben der umliegenden Gebäude zerspringen ließ.
Einige der Container im Depot hätten hochentzündliches Wasserstoffperoxid enthalten, sagte der Leiter der Feuerwehr, Brigadegeneral Main Uddin. Er berichtete, man habe das Feuer wegen der Existenz dieser Chemikalie zunächst nicht unter Kontrolle bringen können. Behördenchef Mominur Rahman teilte mit, es gebe "immer noch einige Brandherde". Der Brand habe sich auf rund drei Hektar Land innerhalb des Depots ausgebreitet. Dort lagerten demnach unter anderem Kleidungsstücke im Wert von mehreren Millionen Dollar, die an westliche Einzelhändler hätten geliefert werden sollen.
Der Chef des Containerlagers, Mujibur Rahman, erklärte, die Brandursache sei noch unklar. Nach seinen Angaben arbeiteten etwa 600 Menschen in dem Depot. In Bangladesch gibt es 19 privat betriebene Binnencontainer-Depots.