Videos belegen Misshandlung in Teherans Evin-Gefängnis
DW
Mit angeblicher Strafverfolgung will Teheran die aufgedeckten Misshandlungen im Evin-Gefängnis abhaken. Nicht so schnell, fordern Menschenrechtler.
Die iranische Justiz will den Skandal möglichst schnell abhaken. "Der Fall wurde untersucht. Die Verantwortlichen wurden zur Rechenschaft gezogen", meldete das staatliche iranische Fernsehen am Sonntag. Zuvor hatten die Behörden tagelang bestritten, was auf Videos klar zu erkennen ist: Die Misshandlung von Insassen im Teheraner Evin-Gefängnis. Nachdem zwischenzeitlich sogar behauptet worden war, Israel stecke dahinter und hätte die Szenen mit Schauspielern gedreht, mussten die Justizbehörden schließlich zugeben: Die geleakten Videos stammen tatsächlich von den Überwachungskameras im Evin-Gefängnis in Teheran, das bereits 1971 während der Regierungszeit des Schahs gebaut wurde. In der vergangenen Woche begann eine Hackergruppe namens "Edalat-e Ali" ("Alis Gerechtigkeit") mit der Veröffentlichung dieser Videos. Die Gruppe behauptet, das Überwachungssystem des Gefängnisses gehackt und Hunderte von Gigabyte an Daten erbeutet zu haben.More Related News