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Videoassistent: Zwei Szenen, viele Debatten
Frankfurter Rundschau
Warum der Videoassistent beim Spiel zwischen Mönchengladbach und dem FC Bayern einmal hätte einschreiten müssen.
In den sozialen Netzwerken ist der heilige Zorn auch übers Wochenende nicht verraucht. Am Freitagabend ging der Mönchengladbacher Angreifer Marcus Thuram beim Spielstand von 1:1 gegen Bayern München binnen zwei Minuten zweimal bei Zweikämpfe mit Dayot Upamecano im Strafraum zu Boden. Die meisten Fußballfans im Land - sofern nicht dem FC Bayern zugeneigt - waren sich einig: zweimal klar Elfmeter! Beide Male ließ Schiedsrichter Marco Fritz, bis dahin ein souveräner Spielleiter des Bundesliga-Auftaktspiels, weiterlaufen. Die Aufregung im Fußballland steigerte sich noch dadurch, dass der Videoassistent Christian Dingert zwar Kontakt mit dem Referee hatte, aber in beiden Fällen nicht in die Entscheidungen eingriff. Die beiden recht komplexen Situationen sind zum Wochenstart natürlich auch Thema in den Videoschulungen der deutschen Elite-Schiedsrichter. Dabei dürfte man zu dem Ergebnis kommen, dass Fritz auf dem Feld und Dingert im Videokeller bei der ersten Szene nicht gut miteinander kommuniziert haben. Denn Fritz hatte weder das Zerren von Upamecano am Arm von Thuram noch den Fußkontakt wahrgenommen, in deren Folge Thuram direkt vor dem Tor zu Fall kam. Der Ball war zu diesem Zeitpunkt rund zehn Meter entfernt nah an der Außenlinie und kostete die volle Konzentration des Unparteiischen. Fritz und Dingert hatten umgehend Kontakt miteinander, das zeigen die TV-Bilder. Aber es kam dennoch nicht dazu, dass Fritz sich die Szene, die er direkt vor dem Tor gar nicht wahrgenommen hatte, noch einmal in der Review Zone vor dem Bildschirm anschaute. Das aber wäre laut Fifa-Protokoll die bessere Alternative gewesen, weil Fritz eben gar nicht mitbekommen hatte, was sich abseits des Balles im Strafraum zugetragen hatte. Dumm gelaufen aus Sicht des Schiedsrichterteams und aus Sicht von Borussia Mönchengladbach.More Related News