Vettel schwärmt - und kritisiert Kniefall-Aus
ZDF
Sebastian Vettel hat seinen neuen Aston Martin bestaunt. Er fand bei der Vorstellung des Boliden aber auch kritische Worte zum Formel-1-Zirkus.
Sebastian Vettel hat mit Verwunderung auf die Entscheidung der Formel-1-Bosse reagiert, den Kniefall als Zeichen gegen Rassismus abzuschaffen. "Sie haben es einfach geändert. Ich war ein bisschen überrascht", sagte Vettel in Gaydon am Rande der Präsentation seines neuen Aston Martin.
Die Geste sei wichtig gewesen. "Aber jetzt ist es an der Zeit, weiterzumachen und andere Maßnahmen zu ergreifen", hatte jüngst Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali dem britischen Sender "Sky Sport News" gesagt.
Vettel setzt nun Hoffnung in seine Kollegen, um einen gemeinsamen Weg zu finden, "den Themen Ausdruck zu verleihen, die wichtig für uns sind." Wahrscheinlich seien die Botschaften zu stark und zu individuell für den Geschäftsbereich der Formel 1 geworden, sagte Vettel.
Der 34 Jahre alte gebürtige Heppenheimer ist auch beim Thema Nachhaltigkeit kritisch: "Was ich mir insgesamt wünschen würde, ist, dass der Sport die Sache insgesamt ernster nimmt und mehr Taten folgen lässt."
Vettel engagiert sich seit einiger Zeit intensiv beim Thema Umweltschutz. Vettels Credo: Jeder kann seinen Beitrag leisten.
Begeistert zeigte sich der viermalige Weltmeister von seinem neuen Wagen - zumindest von der Optik: "Ich finde unser Auto sieht gut aus. Schön ist aber immer das, was am schnellsten ist."
Ob die klassisch grün lackierten Aston Martins von Vettel und Teamkollege Lance Stroll - und auch die Autos der anderen Teams - schnell sind, ist die große Frage nach der Regelrevolution mit überarbeitetem Aerodynamik-Konzept und größeren 18-Zoll-(statt 13-Zoll)-Felgen. Immerhin deutete Vettel an: "Diesmal konnten wir das Auto weiterentwickeln."